



Chess Stars, paperback, Deutsch, ISBN: 978-954-8782-51-7, 276 Seiten, 2006.
Beinhaltet Moderne Varianten der Königsindischen Verteidigung!
Aus dem Vorwort des Buches:
Lieber Leser,
dieses Buch ist den aktuellen Varianten der klassischen Königsindischen Verteidigung gewidmet.
Dazu zählt der Autor die Varianten, die nach 1.Sf3 Sf6 2. c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.d4 0-0 6.Le2 e5 7.0-0 entstehen und in denen Schwarz 7...exd4, 7...Sa6 oder 7...NSc6 spielt. Diese Aufteilung mag ungewöhnlich erscheinen, aber meiner Meinung nach sind genau das die Varianten, in die Schwarz seine Hoffnungen auf gleichwertiges Spiel setzt. Hier entwickelt sich die Eröffnungstheorie auch am dynamischsten.
Das System 7...exd4 galt lange Zeit als nicht besonders aussichtsreich. Es gab die Meinung, daß Schwarz seinen Zentrumsvorteil abgibt und eine strategisch schwierige Stellung in Kauf nimmt, in der Hoffnung, den Gegner durch taktische Verwicklungen zu überlisten. Doch Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde dank der Bemühungen der Großmeister Anthony Miles und Igor Glek folgendes, prinzipiell neue System sehr populär: 7...exd4 8.Sxd4 Te8 9.f3 Sc6 10.Le3 Sh5!?, in dem Schwarz sofort aktives Spiel auf den schwarzen Feldern anstrebt. Die Theorie dieser Variante entwickelt sich heutzutage noch immer fortlaufend weiter, wobei Weiß in letzter Zeit Möglichkeiten gefunden hat, positionelle Vorteile zu erzielen, die in den entsprechenden Kapiteln dieses Buches ausführlich behandelt werden.
Das System 7...Sa6, das mit einem Zug beginnt, der kaum für Begeisterung unter den Klassikern sorgen wird (Springer am Rand!), ist ein deutliches Beispiel für die moderne, konkrete Vorgehensweise in der Eröffnung. Die Idee von Leonid Yurtaev, der Mitte der 80er (des letzten Jahrhunderts) angefangen hat, eine solche Damenspringerentwicklung in beinahe allen Varianten der Königsindischen Verteidigung zu praktizieren, hat schnell Nachfolger auf allen Ebenen gefunden.
Irgendwann glaubte man sogar, dass der Springerzug an den Rand des Brettes - anstatt des traditionellen 7...Sc6 - Aussichten habe, die Hauptfortsetzung zu werden. Die Zeit hat dennoch gezeigt, dass man die Meinung der Klassiker nicht ignorieren darf. Weiß hat auch hier aussichtsreiche Fortsetzungen gefunden. In vielen von ihnen basiert der weiße Vorteil gerade auf dem ungünstig positionierten Springer a6. Wir haben versucht, die neuen Ideen von Weiß ausführlich zu behandeln, unter anderem auch die schärfste Variante 8.Le3 Sg4 9.Lg5 De8 10.c5!?
Den abschließenden und Hauptteil des Buches bilden aber die Varianten mit 7...Sc6. Man muss erwähnen, dass vor allem die Bemühungen von Vladimir Kramnik in der zweiten H älfte der 1990er Jahre das System 8.d5 Se7 9.b4 und zum Teil die Variante 9...Sh5 10.Te1 wieder zum Leben erweckten. Übrigens einen nicht geringen Beitrag in der Theorieentwicklung dieses Systems haben einige Partien Kramnik - Topalov. Angesichts des im Herbst 2006 bevorstehenden Wiedervereinigungsmatchs zwischen Kramnik und Topalov scheint mir die Herausgabe dieses Buches gerade jetzt besonders passend zu sein. Wer weiß, womöglich werden sich die Gegner an ihre Jugend erinnern und die hier gesammelten neuen Analysen dieser Eröffnung auf den praktischen Prüfstand bringen.
A. Khalifman
14. Weltmeister
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