



Beyer Verlag, paperback, Deutsch, ISBN: 978-3-95920-076-9, 172 Seiten, 6. Auflage 2018.
Der aus Wien stammende Schachmeister Hans Kmoch kannte die Geheimnisse der Schachkunst wie kaum ein anderer. Er war Sekundant Max Euwes, als der Holländische Weltmeister den sensationellen Sieg über Alexander Aljechin (1935) errang.
In seinem Grundlagenwerk "Die Kunst der Verteidigung", das mit gutem Recht als Klassiker bezeichnet werden darf, führt uns der Autor die Vielfältigkeit des Themas Verteidigung vor Augen. Zunächst wirft er einen genaueren Blick auf deren Unterformen wie z.B. die passive Verteidigung im Kontrast zur aktiven Version. Sodann weckt er des Lesers Neugier herauszufinden, was sich hinter der automatischen Verteidigung verbergen mag - der wissenschaftlichen - oder gar der philosophischen.
Auch untersucht er den interessanten Aspekt, inwiefern die Belange der Verteidigung bei großen Meistern der Vergangenheit wie beispielsweise Wilhelm Steinitz, Siegbert Tarrasch und Emanuel Lasker stilprägend waren.
Und für die gründliche Kommentierung der zahlreichen Beispiele aus Meisterpartien werden eigens neue Begriffe geprägt - z.B. Leukopenie und Melanpenie für eine weißfeldrige bzw. schwarzfeldrige Schwächung ganzer Felderkomplexe. Oder es werden Begriffe verwandt, die eigentlich gar nicht in der Schachsprache zu Hause sind, wenn z.B. veranschaulicht werden soll, worin der Unterschied besteht, ob eine Bauernschwäche gedeckt - oder betreut wird.
Alles in allem ein Lesegenuss aus einer Zeit, in der es einem Autor nicht allein um die schachlichen Inhalte ging, sondern in der ihm auch deren sprachliche Darbietung am Herzen lag.
Leider sind noch keine Bewertungen vorhanden. Seien Sie der Erste, der das Produkt bewertet.
Leider sind noch keine Bewertungen vorhanden. Seien Sie der Erste, der das Produkt bewertet.