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Startseite » Schach lernen & trainieren » Schachbücher » JugendSchachVerlag » Reinhold Ripperger: Nimzowitsch-Indische Verteidigung - Weiß beginnt - Schwarz gewinnt!
JugendSchachVerlag, hardcover, Deutsch, ISBN: 978-3-944710-37-2, 212 Seiten, 2019.
Die Untersuchungen in diesem Buch über die inhaltsreiche und strategisch außerordentlich gehaltvolle Nimzowitsch-Indische Verteidigung gehen davon aus, dass in der modernen Schachpartie Eröffnung, Mittelspiel und Endspiel untrennbar miteinander verbunden sind. Mechanisches Auswendiglernen einer Eröffnung führt in der Turnierpraxis zu einem bösen Erwachen.
Im Unterschied zu unzähligen Werken der modernen Schachliteratur, werden in diesem Buch ausschließlich komplette Partien ausführlich analysiert.
In mehr als 120 Gewinnpartien für Schwarz werden die verschiedenen Systeme der Nimzowitsch-Indischen Verteidigung aufgezeigt, Methoden der Stellungsbeurteilung dargelegt, das Entwickeln und Durchführen strategischer Pläne demonstriert und taktische Besonderheiten anschaulich erklärt.
Neben Tipps für die Turnierpraxis und Anmerkungen zur Schachpsychologie finden Trainer und Spieler hier Eröffnungstraining und gezielte Mittelspielstrategie in einem Buch.
Der erfahrene Schachtrainer Reinhold Ripperger legt im vorliegenden Werk ein durchdachtes Schwarzrepertoire gegen 1.d4 vor. Wie gewohnt legt der Autor dabei großen Wert auf die Vermittlung der richtigen Denkweise am Brett. Der Leser wird mit typischen Methoden der Strategie und Taktik beim Übergang aus der Eröffnung ins Mittelspiel und vom Mittelspiel ins Endspiel vertraut gemacht. Kurzum im Vordergrund steht die gesamte Partie!
Außer der Nimzowitsch-Indischen Verteidigung geht der Autor noch auf ein paar Systeme ein, die dann auftreten, wenn Weiß seinen Damenspringer nicht nach c3 entwickelt.
ICCF-GM Stephan Busemann: Rezension von Reinhold Ripperger: „Nimzowitsch-Indische Verteidigung. Weiß beginnt – Schwarz gewinnt“, JugendSchachVerlag, 2019. 210 Seiten, Hardcover
Der Autor und Schachlehrer Reinhold Ripperger, empfiehlt ein Schwarzrepertoire für Nimzo-Indisch, das er anhand von 106 vollständig kommentierten Partien darlegt. Diesen folgen weitere 15 Partien Bogo-Indisch, 10 Partien Londoner System und zwei Partien zum Blumenfeld-Gambit – alles Gewinnpartien für Schwarz. Das macht dem Leser natürlich Mut, aber man sollte sich darüber im Klaren sein, dass immer der verliert, der den vorletzten Fehler macht.
Bogo-Indisch und Londoner System kommen deutlich zu kurz, um sie in derselben Tiefe zu behandeln wie Nimzo-Indisch. Zum Londoner System gibt es inzwischen eine Fülle von Büchern und DVDs, unter denen auch didaktisch wertvolle Werke zu finden sind. Ripperger empfiehlt hier den Aufbau mit c5, d5 und e6 sowie Ld6 und De7, um e5 durchzudrücken. Natürlich muss Weiß hier vorher zu Se5 bereit sein, wenn Schwarz nicht sofort Ausgleich haben soll, was im Buch nicht diskutiert wird.
Doch nun zum größten Teil über Nimzo-Indisch. Das Konzept des Buchs basiert auf dem guten und richtigen Gedanken, dass erst vollständige Partien einen ausreichenden Eindruck zu den eröffnungstypischen Mittel- und Endspielen geben. Explizit abgelehnt wird die Idee, gut spielbare Eröffnungsvarianten anzubieten und den Spieler dann mit einer Stellungsabschätzung „allein zu lassen“.
Das Buch richtet sich offensichtlich vor allem an Jugendliche, was nicht explizit gesagt wird. Der Autor übernimmt die Rolle des Trainers aus dem Off, der die Leser direkt (per „Du“) anspricht und anleitet. Dieser Ansatz ist allerdings für Spieler jeden Alters eine gute Methode. Der Leser sollte strategische und taktische Grundlagen des Schachspiels kennen, weil der Autor oft auf sie verweist (z.B. was Entwicklung der Figuren, Zentrumskontrolle, Sicherheit des Königs bedeuten).
Die Repertoire-Empfehlungen von Ripperger sollen den Lernaufwand für die Spieler in Grenzen halten. Dies gelingt dem Autor sehr gut, indem er unter den zahlreichen Möglichkeiten für Schwarz Strukturen mit c5, d6 und b6 anstrebt, wobei der weißfeldrige Läufer meist nach b7 geht, wenn e4 belagert werden soll oder nach a6, wenn es um den Bauern c4 geht. Ebenso spielt die auch im Dameninder bekannte Struktur b6/Lb7, c7, d6, e6, f5 eine wichtige Rolle, womit das Feld e4 kontrolliert wird.
Ein systemischer Nachteil des Buchkonzepts ist ein Mangel an Vollständigkeit. So wird nicht immer auf die kritischen Züge in den ausgewählten Partien hingewiesen. Zudem sind die Partien nicht (oder nicht immer?) mit dem Computer geprüft.
Im Nimzoindisch-Teil erhält der Leser solides Wissen über Pläne und Ideen, die ihm bei einer DWZ zwischen etwa 1500 und 2000 praktische Vorteile am Brett bringen. Als didaktischer Leitfaden ist das Buch sehr empfehlenswert, indem es das Verständnis der Strukturen stärkt, und so ist es ja auch gedacht – wer jedoch auf die kritischen Erwiderungen von Weiß vorbereitet sein möchte, sollte parallel zu Rippergers Leitfaden mit einem aktuellen „klassischen“ Variantenbuch oder/und einer Datenbank von Partien starker Spieler arbeiten.
Das Buch ist in großer, gut lesbarer Schrift gesetzt. Vielfach sind Seiten nur zu ca. 80% gefüllt – vielleicht, um Platz für eigene Anmerkungen zu lassen? Das wäre keine schlechte Idee!
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